Transformers: Ära des Untergangs

Transformers: Ära des Untergangs 3D (2014)

Drei Jahre nach dem Michael Bay Chicago zerstört hat (Transformers 3), kehrt der Action-Regisseur mit dem Faible für große Explosionen zurück auf den Regiestuhl des Franchises. Außer Bay sind beim Personal allerdings nur noch Optimus Prime und Bumblebee aus der alten Trilogie vorhanden. Mit Mark Wahlberg als Hauptfigur und 210 Millionen Dollar Feuerwerksbudget hat man trotzdem eine Fortsetzung produziert, die ihren Vorgänger übertreffen will und es zumindest bei der Laufzeit mit 165 Minuten schon schafft.

Cade Yeager (Mark Wahlberg) ist ein erfolgloser Erfinder und alleinerziehender Vater, der mit seiner Tochter auf einer Ranch in Texas wohnt. Seit der Alieninvasion in Chicago sind fünf Jahre vergangen und Transformer werden von der Regierung der Vereinigen Staaten gejagt und getötet. Da trift es sich gut, dass Yeager in einem verlassenen alten Kino einen alten Truck findet, der aussieht als hätte er einen Krieg miterlebt.

Transformers: Ära des Untergangs fängt gut an, auch wenn man die Mondlandung aus Teil 3 schwer überbieten kann, und hat eine sehr solide erste Stunde. Mark Wahlberg übernimmt gleich beide Hauptrollen aus den alten Teilen, die vom Autobotfreund Shia LaBeouf und die vom Kämpfer Josh Duhamel. Das hat den Vorteil das die übertrieben peinlichen Sam Witwicky Szenen aus den Vorgängern fehlen, genauso wie die nervigen Witwicky Eltern. Es gibt trotzdem ein paar lustige Szenen, auch wenn einige davon unfreiwillig komisch sind.

Wahlbergs Figur hat nachvollziehbare Motive, auch wenn er nicht freiwillig in den Konflikt zwischen Menschen und Transformer geraten ist. Bei seiner Tochter Tessa Yeager (Nicola Peltz) hat sich Michael Bay vielleicht auch wegen ihres Alters etwas zurückgehalten, der weibliche Star ist nicht so stark auf ihren Körper reduziert wie Megan Fox. Stattdessen versucht man mit einer Teenagerliebesgeschichte das Publikum noch etwas zu erweitern.

Wer hat sich nicht auch schon mal gefragt, ob Transformer eine Seele haben. Und wer, wenn nicht Michael Bay ist dazu in der Lage dieses komplexe Thema über das Leben, das Universum und den ganzen Rest zu beantworten. Mit diesem Thema tut sich der Film wirklich keinen Gefallen, genauso wenig mit der Frage, woher die Transformer kommen. Das wurde eigentlich schon beantwortet, aber seit Teil 3 bluten die Transformer ja auch. Insgesamt setzt sich der Trend zur Vermenschlichung der Transformer fort, die Gesichter sind noch detaillierter, es gibt sogar einen Autobot mit Bart. Und da Bumblebees Gesicht nicht menschlich aussieht, muss er die meiste Zeit einen „coolen“ Helm tragen. Passend zur Zielgruppe des Films sind auch die Charaktere der neuen Autobots gehalten.

Der 3D-Effekt von Ära des Untergangs ist fehlerlos und bietet einen sehr guten Tiefeneffekt und ein paar Pop-outs. Bei der Action schafft es der Film allerdings nicht Teil 3 zu überbieten, es fehlt der große Wow-Effekt, wegen dem man eigentlich diese Art von Filmen im Kino anguckt und man hat wieder das endlos wirkende Finale, bei dem einen die Daueraction ziemlich ermüdet.

Die schwache Handlung des Films fällt bei der langen Spielzeit noch schwerer ins Gewicht, keiner der Gegenspieler kann wirklich überzeugen und auch Optimus Prime bleibt erstaunlich blass. Keine epischen Reden, keine großen Schlachten, kein Kampf auf Augenhöhe. Die Dinobots, auf den Plakaten groß angepriesen, sind schlecht in die Handlung eingebaut und werden einfach verpulvert. Ganz Teile der Handlung und auch Figuren hätte man ohne Probleme rausstreichen können, so wirkt das Ganze aufgrund der mangelnden Struktur etwas wirr. Dazu kommen noch die vielen kleinen Fehler, die mich als Fan besonders stören.

Transformers: Ära des Untergangs ist der schlechteste Teil der Reihe. Michael Bay kann zwar immer noch auf seine Art das große Spektakel inszenieren, übernimmt sich aber mit der Handlung und der langen Laufzeit. Viele Entscheidungen in dem Entstehungsprozess des Films wurden stark vom Marketing beeinflusst, man will natürlich das passende Spielzeug zum Film verkaufen, aber ganze Drehorte aufgrund von neuen Märkten auszurichten, halte ich für falsch. Die Frage nach der Seele kann ich zumindest für diesen Film beantworten, er hat keine.

1/5

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Eine Antwort zu Transformers: Ära des Untergangs

  1. franziska-t schreibt:

    Hierzu kann ich nur den neuen Honest Trailer empfehlen: http://www.youtube.com/watch?v=Zz5vEfa7UvI

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