Wish I Was Here

Wish I Was Here (2014)

Im Jahr 2004 landet der Scrubs Hauptdarsteller Zach Braff mit seinem Regiedebüt Garden State einen Überraschungserfolg, der Fans und Kritiker zugleich begeisterte. Zehn Jahre und eine Kickstarter-Kampagne zur Mitfinanzierung des Films hat es gebraucht, damit Braff wieder auf den Regiestuhl zurückkehrt. Außerdem spielt er auch noch die Hauptrolle und schrieb zusammen mit seinem Bruder Adam das Drehbuch.

Aidan Bloom ist ein erfolgloser Schauspieler in Los Angeles, der sich auf der Jagd nach seinem Traum verrannt hat und den die Balance zwischen Familien und Arbeit zu überfordern scheint. Gleich mehrere Veränderungen in seinem Leben zeigen ihm, dass sich etwas ändern muss.

Der Film will zeigen, dass man als Mensch auch mit Mitte 30 noch nach dem Warum fragen kann, dass man trotz Ehepartner und Kindern nicht immer sicher ist, in dem was man macht und das man die eigenen Bedürfnisse nicht vergessen sollte.
Dabei bekommt jedes der sechs Familienmitglieder im Film seine eigene kleine Geschichte, trotz aller Probleme werden Szenen witzig gestaltet und jede Figur hat auch noch eine gute Seite, die sie bloss noch nicht zeigen konnte. Die Abenteuer die Aiden mit seinen Kindern erlebt haben etwas Episodenhaftes, die meistens auch mit einem sympathischen Indie Song enden.

Wish I Was Here ist genau der Film den Zach Braff machen wollte, keine Kompromisse war das Motto als er seine Fans auf Kickerstarter um Geld gebeten hat. Es ist ein Film, der dem Zuschauer gefallen will und vielleicht auch muss. Denn wenn der Funke nicht überspringt, sieht man, was bei dieser Dramakomödie nicht stimmt. Die vorhersehbare Geschichte ist einfach überladen, zu viele Themen und kleine Abenteuer wollen erzählt werden auf dem Weg von A nach B. Aidans wiederkehrender Kindheitstraum verbindet die Geschichten nicht und wirkt auf mich genauso kitschig wie einige der liebevoll gedachten Szenen und Indie Songs. Und eine kaputte Vater-Sohn-Beziehung hat man auch schon oft besser inszeniert gesehen.

Der Film hat einen guten Schauspielercast, mit sympathischen kleineren Rollen, ein paar Scrubs-Darstellern und einer bezaubernden Joey King. Der Humor stimmt fast immer und Zach Braff liefert einige schöne Bilder aus Kalifornien.
Insgesamt ist Wish I Was Here für mich aber eine Enttäuschung und von der Qualität kein geistiger Nachfolger zu Garden State. Ich würde es gut finden, wenn Zach Braff nicht wieder zehn Jahre wartet bis zu seinem nächsten Film und vielleicht ist es doch nicht so schlecht, wenn man bei der Produktion eines Filmes noch etwas Unterstützung von einem Filmstudio bekommt.

2/5

Über Quadrataugenrunde

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3 Antworten zu Wish I Was Here

  1. magoher schreibt:

    Ich habe bisher nur positive Kritiken und Meinungen zu diesem Film gelesen bzw. gehört. Mir hat er allerdings auch nicht so richtig gefallen. In Schulnoten ausgedrückt hätte ich eine 3- gegeben. Nach deiner Wertung wäre das wohl eine 3/5.

    • Quadrataugenrunde schreibt:

      Zach Braff ist ein sehr sympathischer Typ und hat viele Fans.
      Die ersten Kritikerstimmen am Anfang des Jahres waren schon nicht sehr positiv und der Metascore steht aktuell bei 43/100, da würde unsere Bewertung gut reinpassen.
      Aber am Ende sind Wertungen ja nur Orientierungspunkte, in den letzten beiden Absätzen habe ich alles gesagt, was ich sagen wollte.

  2. magoher schreibt:

    Was mich so ein bisschen gestört hat, war die Balnace zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Die Thematik des Films ist ja schon eher ernst. Slapstick Elemente wie ein Rabbi, der mit einem Segway gegen die Wand fährt, passen für mich da nicht rein. Insgesamt ist der Film zu ernst für eine Komödie und zu lustig für eine Drama. Irgendwie hat das alles nicht so richtig zusammen gepasst.

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