Sommer, Sonne, Mecklenburg: Roter Himmel heisst der neuste Film von Christian Petzold. Sven hat den deutschen Regisseur erneut in Zürich getroffen und mit ihm über Éric Rohmer, Schreibblockaden und Klimakatastrophen gesprochen.
Roter Himmel (2023)
Das Autoradio spielt „In My Mind“ von den Wallners. Es wird der einzige Song im Film bleiben und in unterschiedlichen Formen immer wieder zurückkehren. Es ist ein Vorgriff und eine Ankündigung, wo Roter Himmel eigentlich spielt. Nicht etwa an der Ostsee, sondern in Leons Kopf. Er ist ein subjektiver Erzähler, der sich nicht aufdrängt, und der gar nicht merkt, wie festgefahren beziehungsweise gefangen er in seinem eigenen Verstand ist.
Im Gegensatz zu Leon – der ein Arschloch ist –, lässt sich Roter Himmel nicht so leicht einordnen. Es ist ein Film über jugendhafte Liebe im Sommer. Ein Ferienfilm, der seine Energie aus gedeckten Tischen, einer Flasche Wein und der Gemeinschaft zieht und nicht aus der Sonne. Und vor allem ist es ein Film über den kreativen Arbeitsprozess. „Die Arbeit lässt es nicht zu“, ist der markanteste Satz. Es ist Leons Freifahrtschein, sich jeglicher menschlicher Interaktion zu entziehen, eine faule Ausrede, um sich selbst das eigene Glück zu versagen. Der Satz lädt aber auch zu einer Diskussion ein über die deutsche Arbeitsmoral sowie den Unterschied zwischen körperlicher und geistiger Arbeit. Aber was wissen die einfachen Leute schon vom Schreiben, würde Leon sagen.
Vollständige Kritik
Roter Himmel: Das Interview mit Regisseur Christian Petzold
Christian Petzolds neuer Film spielt in Mecklenburg-Vorpommern und erzählt von der Jugend, der Liebe und den Ferien am Meer. Bei seiner Premiere im Februar 2023 auf der Berlinale gewann er den Grossen Preis der Jury. Für den deutschen Regisseur und Drehbuchautor Christian Petzold war es bereits der zweite Silberne Bär. Roter Himmel ist zudem sein zehnter Kinofilm.
Vollständiges Interview
Die Quadrataugenrunde 