Während gewisse Franchise bereits bis 2037 ihre Filme durchgeplant haben, gestaltet es sich bei den richtigen Filmen immer etwas schwieriger mit dem richtigen Veröffentlichungsjahr. So wartet man etwa bereits seit Jahren auf den neuen Malick-Film – ohne wirkliche Lebenszeichen – und erst nach den Herbstfestivals ist man wirklich schlauer.
Nach zweijähriger Abstinenz findet ihr in unserer Vorschau wieder zehn Kinofilme, auf die sich Sven in diesem Jahr besonders freut.
Babylon – Rausch der Ekstase
Serien sind Quatsch; und der Grund, warum wir so lange auf einen neuen Film von Damien Chazelle warten mussten. Das alte Hollywood als Sehnsuchtsort, moderne Stars verkörpern alte Sterne und musikalischen Jazzeinlagen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
El Conde
Ich zähle mich zu den grössten Fans von Regisseur Pablo Larraín. Nach dem berühmtesten Dichter Chiles ist nun ihr schrecklichster Diktator an der Reihe. Augusto Pinochet als alternden Vampir, der die Lust am Leben verloren hat – eingefangen von Ed Lachman in stilsicherem Schwarz-Weiss.
Ferrari
Der alte Mann und sein rotes Rennauto. Michaels Mann Rückkehr zum Kino erzählt vom berühmtesten Rennstall der Welt, abseits der Formel 1. Adam Driver allein wäre schon interessant genug in der Hauptrolle, zumal er einen Enzo Ferrari verkörpert, der im Jahr 1957 bereits nicht mehr zu den Jüngsten zählte.
Infinity Pool
Mit Possessor gelang Brandon Cronenberg zuletzt das beste Körperhorror-Werk in der Familie. Grenzüberschreitend dürfte also auch der All-inclusive-Urlaub von Filmpaar Alexander Skarsgård und Mia Goth werden. Zumal Goth sich in den vergangenen Jahren schon als neue Scream-Queen etabliert hat.
Magic Mike’s Last Dance
Vom belächelten Frauenfilm zum Indiedarling. Steven Soderberghs Filmreihe über den titelgebenden Stripper Mike hat sich weg von den Erwartungen entwickelt. Es wird zwar getanzt und gestrippt, aber die Magie findet dabei nicht mehr nur hinter der Kamera statt.
Oppenheimer
„The man who moved the Earth.“
Eine Atombombenexplosion als Stunt, Cillian Murphy endlich in der Hauptrolle und die Tenet-Crew hinter der Kamera. Ein Biopic über den „amerikanischen Prometheus“ wäre wohl nicht die erste Idee für einen neuen Nolan-Film gewesen, Sinn macht sie aber allemal.
Passages
Franz Rogowski gefangen im Liebesdreieck zwischen Ben Whishaw und Adèle Exarchopoulos! Mit zumindest zwei französischsprachigen DarstellerInnen in Paris und Ira Sachs auf dem Regiestuhl dürfte für ausreichend Arthousekino gesorgt sein. Ausserdem trägt Rogowski ein Fischnetz-Shirt!
Das Purpursegel
Wunderschöne Historienliebesfilme mit einem stark linkspolitischen Einschlag gibt es bei Pietro Marcello. Als französischer Soldat kehrt Raphaël Thierry zurück in sein Dorf, um dort nur noch seine Tochter vorzufinden. Danach geht es Liebe, die Kunst und einen Piloten aus der grossen Welt.
Sanctuary
Margaret Qualley als Domina ist eventuell ein heimlicher Wunsch, von dem ich nur noch nichts wusste. Zudem sind Erotikthriller heutzutage ein zu Unrecht vergessenes Subgenre. Den (un)glücklichen Gegenpart in dem Kammerspiel übernimmt Christopher Abbott, auch bekannt als attraktive Version von Kit Harington.
Showing Up
Wenn Kelly Reichardt nicht gerade undankbare StudentInnen unterrichtet, dreht sie gerne Filme mit Michelle Williams. Als chaotische Skulpteurin bereitet diese sich auf eine neue Ausstellung vor. Natürlich geht es um das Leben als Künstlerin, aber Michelle Williams könnte ich den ganzen Tag beim Schauspiel zu sehen.