The Interview

The Interview (2014)

Cyberkrieg gegen Hollywood, Nordkorea gegen eine Evan Goldberg Komödie. Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit oder doch die beste Marketingkampagne aller Zeiten? Mit Unterstützung von Google und jeder Menge Druck der Öffentlichkeit bringt Sony Pictures Entertainment ihren 44 Millionen Dollar Film doch noch ins Kino und macht ihn zeitgleich auch online verfügbar, ein Hollywood Weihnachtswunder.

Dave Skylark (James Franco) ist der erfolgreiche Moderator von Skylark Tonight, die Talkshow für Amerikas Prominente und ihre Geheimnisse. Zusammen mit seinem Produzenten und bestem Freund Aaron Rapoport (Seth Rogen) plant er den ganz großen Coup, ein Interview mit dem gefährlichsten Mann der Welt, Nordkoreas Diktator Kim Jong-un. Dieser bedroht gerade mit seinen Atomraketen die Westküste der USA und sorgt damit für Sorgenfalten beim amerikanischen Geheimdienst. Warum also nicht ein Fernsehinterview für ein Attentat auf ein Staatsoberhaupt nutzen?

Dave Skylark ist ein Mann, der die Menschen mit dem Herzen erreicht und nicht mit dem Kopf und so sorgt die Einfältigkeit der Figur zusammen mit dem Overacting von James Franco für die meisten Lacher im Film und einige absurde Szenen. Während Seth Rogen mal wieder nur sich selbst in einer leichten Variation spielt. Diktator und Internetphänomen Kim Jong-un wird im Film auch als sympathischer Mensch inszeniert, der die westliche Popkultur liebt und weiß, wie man eine Party feiert. Insgesamt kommt der Film mit wenigen Figuren und noch weniger Set-Pieces aus, bietet damit aber eine stimmige Geschichte.

The Interview ist eine weitere gute Komödie von Evan Goldberg und Seth Rogen und bietet mit Nordkorea ein sehr frisches Setting, mit einem anderen Land wäre diese Geschichte wohl auch sehr schwer vorstellbar. Der Film macht sich nicht nur über Kim Jong-un lustig, sondern ist auch ein politisches Statement, anders als Team America: World Police und Hot Shots! Part Deux, welche ja auch mit Diktatoren spielen. Satire darf alles und so darf auch Hollywood einen Film darüber drehen, wie ein amtierendes Staatsoberhaupt, das sein eigenes Volk unterdrückt und hungern lässt, ums Leben kommen soll. In den USA wird der Film wohl von der Jetzt-erst-recht-Mentalität profitieren, es ist aber auch eine gute Buddy-Komödie die einen bestens unterhält und mit seinem Humor nur an wenigen Stellen unter die Gürtellinie greift.

4/5

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